Gemüsewissen

Die Beet-Apotheke: Gemüse gegen Erkältungen

Winterzeit ist leider oft auch Erkältungszeit. Doch welche Gemüsearten sind besonders hilfreich, wenn's dich oder deine Liebsten erwischt hat?

Selbstredend solltest du bei einer Erkältung – besonders bei langanhaltenden und schwereren Fällen – immer ärztlichen Rat einholen. Wir haben für dich fünf Arten ausfindig gemacht, die dich bei deinem Heilungsprozess unterstützen können:

Grünes Blattgemüse

Ob Salate, Spinat oder Kohl: Grüne Blattgemüse aus dem Garten oder vom Balkon sind wahre Nährstoffpakete!

Bei Erkältungen ist vor allem eine ausreichende Vitaminzufuhr (besonders Vitamin C) sowie eine gute Versorgung mit Zink und Selen empfehlenswert. Hier punkten Spinat, Kohl & Co. mit hohen Werten an Vitamin A, C, K, zahlreichen B-Vitaminen sowie Mineralstoffen von Calcium bis Zink.  Der besonders im Winter beliebte Grünkohl weist etwa den höchsten Vitamin C-Wert aller Kohlsorten auf und auch im Palmkohl stecken verhältnismäßig große Mengen des Vitamins. Mit leckeren Palmkohl-Chips auf dem Sofa und dem Lieblingsfilm im TV lässt sich doch eine Erkältung gleich viel angenehmer auskurieren!

Zwiebeln

Die scharfen Knollen entfalten bei einer Erkältung ihre vollen Zauberkräfte: Ihre antioxidativen Schwefelverbindungen wie z. B. das Allicin sind nicht nur für die beißende Schärfe der Zwiebel (Allium cepa) verantwortlich, sondern entfalten im Körper eine antibakterielle und sogar antiasthmatische Wirkung.

Bei (Reiz-)Husten und Heiserkeit gilt daher ein Zwiebelsirup oder -tee als lindernder Heiltrank. Auch bei Schnupfen gilt die Knolle als wohltuend, da ihre Inhaltsstoffe schleimlösend und abschwellend auf die Schleimhäute wirken.

Für den Zwiebelsirup fülle eine fein gewürfelte Zwiebel mit 3 EL Honig in ein Schraubglas und lass das Ganze bis zu 24 Stunden ziehen. Siebe danach die Zwiebeln ab und nimm vom übrigbleibenden Sirup 3 mal täglich 2 EL ein. Deinen eigenen Zwiebeltee kannst du ganz leicht mit etwas Kandiszucker herstellen: Viertele ca. 4-5 Zwiebeln und gib sie mit etwa 12 Stück Kandiszucker in einen Topf. Übergieße sie mit 750 ml Wasser und lass alles zwischen 30 bis 40 Minuten kochen. Nach dem Absieben der Zwiebeln ist dein Zwiebeltee fertig!

Bete

Ob rot, gelb oder gestreift: Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) bringen nicht nur Farbe ins Beet, sondernauch wieder zurück ins Gesicht. Der namensgebende Farbstoff der Roten (und auch Gelben) Bete stammt aus der Gruppe der Betalaine, denen unter anderem eine vorbeugende Wirkung gegen Arteriosklerose nachgesagt wird. Ferner enthalten die Rüben auch zahlreiche Vitamine (besonders A, B und C) sowie wichtige Spurenelemente, u. a. Jod, Calcium, Magnesium und viel Eisen. Die in ungefährlichen Mengen enthaltenen Nitrate der Bete baut der Körper zu Stickstoffmonoxid um, einem Hauptabwehrmittel des Immunsystems gegen Viren und Bakterien.

Bei Erkältungen solltest du die Immunbooster am besten roh verzehren – entweder klein gestückelt oder geraspelt, zum Beispiel in einem leckeren Bete-Apfel-Salat. Auch der Saft der farbenfrohen Knollen zeigt nach neuesten Studien eine mildernde Wirkung bei Erkältungssymptomen. Dafür benötigst du einen Entsafter oder Mixer. Nimm etwa 2-3 sauber gewaschene und geschrubbte Knollen Bete, bei Bedarf auch schälen. Ergänze je nach Belieben etwas Möhren, Äpfel, ein Stück Ingwer und Zitronensaft. Stückele das Gemüse und gib es in den Entsafter bzw. Mixer. Filtere die Mischung anschließend durch ein feines Sieb und gib ggf. etwas Wasser hinzu.

Achtung: Rote-Bete-Saft färbt schnell ab. Mit Handschuhen und der nötigen Sorgfalt bist du aber auf der sicheren Seite.

Paprika und Chili

Sowohl die milderen Gemüsepaprika als auch die schärferen, als "Chili" bekannten Paprikasorten (Capsicum) enthalten Capsaicin, ein für die Schärfe verantwortliches Alkaloid.  Bei Erkältungen kommt vor allem dessen antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zum Zuge, zum Beispiel als würzende Zutat in einer Gemüse- oder Hühnerbrühe. Auch einige Schmerzsalben  und -cremes enthalten Capsaicin, dass die Neuronen stimuliert und so unempfindlicher gegen Schmerzen macht.

Herkömmliche Gemüsepaprika enthalten außerdem sehr viel Vitamin C (durchschnittlich 130 mg pro 100 g Frucht) und gesunde Pflanzenfarbstoffe aus der Klasse der Carotinoide, die den Früchten die satten Farben verleihen.

Wie bei allen scharfen Lebensmitteln ist auch bei Chilis Vorsicht geboten: Empfindliche Personen sollten sie in Maßen verzehren, ggf. die Kerne entfernen und vor dem Verzehr besser ein winziges Stück probieren, um die Schärfe zu testen.  Je nach Sorte erreichen Chilis einen Wert von bis zu 2,2 Millionen Einheiten auf der Scoville-Skala, die zur Abschätzung der Chili-Schärfe dient.

Tomaten

Zugegeben, die Tomate (Solanum lycopersicum) besteht zu 95% aus Wasser, doch die restlichen 5% haben's in sich: Zu den Vitaminen A, B1, B2, C, E und Niacin gesellen sich zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente. Die auffällige Farbe hat die Frucht (botanisch gesehen eine Beere) dem Lycopin zu verdanken. Dieser Farbstoff aus der Carotinoid-Gruppe wirkt antioxidativ und stärkt die Immunabwehr – gerade bei Erkältungen kann ein tomatenhaltiger Speiseplan daher nicht schaden.

Mit Vorsicht genießen oder ganz auf Tomaten verzichten solltest du bei einer Histamin-Allergie (je nach Ausprägung) und bei Blasenschwäche, da die wasserhaltigen Früchte auch häufiges Wasserlassen verursachen können.

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