Gemüsewissen

Die Welt der Gartenbohnen

Wenn wir in Deutschland von Bohnen reden, dann denken die meisten (noch) immer an grüne Bohnen. Doch die Welt der Gartenbohnen ist bunt und riesengroß. Mehrere tausend Sorten gibt es weltweit! Ihren Ursprung hat die Gartenbohne im tropischen Amerika und ist somit eine neuweltliche Art.

Delikatessen in allen erdenklichen Farben

Bohnen sind unheimlich gesund. Sie enthalten viele Mineral- und Ballaststoffe und sind ein wichtiger Eiweißlieferant, sie eignen sich daher auch ideal für die fleischfreie Ernährung. Das hochwertige Eiweiß in Bohnen macht auch richtig lange satt. Wer regelmäßig Bohnen isst, hat übrigens keine Verdauungsprobleme, da sich die Darmflora bei regelmäßigem Verzehr daran gewöhnt.

Eines haben alle Gartenbohnen gemeinsam: Sie dürfen niemals roh gegessen werden, denn die Gartenbohnen enthalten Phasin, ein Protein, dessen giftige Wirkung erst beim Kochen zerstört wird. Roh gegessen können schon geringe Mengen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen!

Gut für den Boden

Eine Super-Eigenschaft von Bohnen, die viele nicht kennen: Der Anbau von Bohnen ist eine natürliche Form der Bodenverbesserung! Denn Bohnen binden mit Hilfe der Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff an. Die meisten Gartenbohnen lassen sich in unseren Breitengraden relativ einfach anbauen und das sowohl im Garten, Hochbeet oder auf dem Balkon, teilweise sogar indoor.

Welche Gartenbohnen gibt es und worin unterscheiden sie sich?

Als Gartenbohnen werden nicht nur die rundlichen, teils nierenförmigen Samen, sondern auch die sie umgebende Hülse mit samt den Samen bzw. die ganze Pflanze bezeichnet. Sie gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), auch Leguminosen genannt, und werden in eine Vielzahl von Sorten unterschiedlicher Eigenschaften und Verwendungszwecke unterteilt. Eine mögliche Einteilung der Gartenbohnen ist hinsichtlich Wuchseigenschaft oder Verwendung möglich:

Unterscheidung nach Wuchseigenschaft

Buschbohnen:

Buschbohnen werden etwa 30-70 cm hoch und benötigen keine Rankhilfe.

Reiserbohnen:

Reiserbohnen werden 70 – 120 cm hoch und benötigen Zweige (Reiser), die in die Erde gesteckt werden oder einen Zaun als Rankhilfe.

Stangenbohnen:

Stangenbohnen können bis zu 5 m hoch werden. Sie werden an Schnüren oder Stangen in die Höhe geleitet.

Unterscheidung nach Verwendung

Einige Bohnen werden mitsamt der Hülse gegessen, bei anderen Bohnen hingegen isst man nur die Samen.

Brechbohnen:

Brechbohnen werden mitsamt der Hülse gegessen. Sie haben runde oder ovale, fleischige Hülsen. Sie werden jung geerntet und haben daher eher kleine Samen. Ihren Namen haben sie, weil sie sich frisch geerntet leicht brechen lassen und man kein Messer benötigt, um sie zu zerkleinern.

Schnittbohnen:

Schnittbohnen werden ebenfalls mit Hülse gegessen. Sie haben flache, runde oder ovale, fleischige Hülsen und lassen sich nicht brechen, sondern müssen geschnitten werden.

Trockenbohnen:

Bei den Trockenbohnen werden nur die Samen gegessen, denn ihre Hülsen sind oftmals dünn, hart und fädig. Diese Bohnen werden erst geerntet, wenn die Hülse vertrocknet und Samen ausgereift sind.

Grundsätzlich könnten alle Bohnen mitsamt der Hülse gegessen werden oder als Trockenbohnen ausreifen. Die Größe der Samen und die Eigenschaften der Hülsen sind demnach ausschlaggebend, ob sie sich eher als Brech-, Schnippel- oder Trockenbohnen eignen. Eine besondere und bei uns wenig bekannte Variante ist die Nutzung als Flageolet-Bohne. Flageolet-Bohnen werden halbreif geerntet, sobald die Hülse bereits ledrig, aber noch nicht ganz vertrocknet ist. Sie haben eine kürzere Kochzeit als Trockenbohnen.

ACHTUNG: Sojabohnen sind übrigens keine Gartenbohnen. Sie gehören zwar auch zur Familie der Hülsenfrüchtler, sind aber eine eigene Art, die aus Asien stammt und daher altweltlich ist. Mehr zur Sojabohne findest du hier.

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