Saatgutvermehrung Mangold

Du liebst den Mangold so wie wir? Dann zeigen wir dir, wie du eigenes Saatgut von deinem Mangold gewinnen kannst. Die gute Nachricht zuerst: Du kannst den Mangold die ganze Saison regelmäßig beernten und essen. Denn Mangold ist zweijährig. Er geht erst im zweiten Jahr in die Blüte und bildet dann erst die Früchte mit den Samen. Das stellt gleichzeitig eine kleine Herausforderung dar: du musst den Mangold unbeschadet durch den Winter bringen, da er nicht frosthart ist. Wichtig zu wissen ist auch, dass Mangold ein Fremdbefruchter ist. Du benötigst also mehrere Pflanzen, die sich gegenseitig befruchten. Dabei gilt immer: je mehr desto besser. Du solltest also mindestens 4-5, besser noch mehr Pflanzen für die Saatgutvermehrung einplanen.

Die Pflanzen erst einmal fleißig beernten

Im ersten Jahr kannst du den Mangold erst einmal ganz normal beernten und verarbeiten und zwar bis zum ersten Frost. Es muss jedoch am Ende ein Schopf mit jungen Blättern stehen bleiben. Für die Vermehrung wählst du die schönsten, gesündesten Pflanzen aus.

Mangold im gemulchten Beet Ende Novemebr

Überwintern

Da der Mangold nicht winterhart ist, muss er vor den ersten strengeren Frösten aus der Erde geholt werden. Dazu gräbst du die ganzen Pflanzen samt Wurzeln aus und schüttelst die Erde ab.

Mangold mit Wurzeln aus der Erde geholt

Anschließend putzt du den Mangold gründlich, bis nur noch die jüngsten kleinen Blätter stehen bleiben. Das heißt du entfernst alle größen Blätter, die natürlich noch gegessen werden können. Achte darauf ordentlich zu putzen, also möglichst keine Stielreste am Strunk stehen zu lassen, da diese sonst anfällig für Fäulnis sein können.

geputzer Mangold
geputzer Mangold

Die geputzten Mangoldpflanzen stellst du aufrecht in einen Eimer. Achte dabei darauf, dass sie sich nicht gegenseitig berühren. Zur Not nimm lieber einen zweiten Eimer hinzu.

geputze Mangoldpflanzen im Eimer

Anschließend schlägst du die Pflanzen in Sand ein. Dazu füllst du den Eimer mit handfeuchtem (nicht zu nassem!) Sand oder Kies, so dass nur noch die Blätter herausgucken. Beim Befüllen kannst du die kleineren Pflanzen leicht nach oben ziehen, so dass sie am Ende auf der gleichen Höhe stehen, wie die Größeren. Achte darauf, dass die Pflanzen am Ende weder den Rand des Eimers, noch sich gegenseitig berühren.

in Sand eingeschlagene Mangoldpflanzen
in Sand eingeschlagene Mangoldpflanzen

Am besten lagerst du den Eimer mit den Samenträgern z.B. in einer frostfreien Garage.

Die Pflanzen sind dankbar, wenn sie an frostfreien Tagen (und Nächten) im Freien stehen können, so dass sie Luft und Licht bekommen. Dies ist eine gute Gelegenheit, nach den Wurzeln zu schauen und ggf. vorsichtig etwas Wasser zu geben. Faulende Pflanzen solltest du unbedingt entfernen. Wird es frostig, bringst du die Pflanzen rechtzeitig zurück an ihren kühlen, wenn möglich hellen Ort wie z.B. einen Hausflur. Am sichersten überwintern sie bei Temperaturen zwischen 0 und 10 °C. Die Wurzeln sollten nie austrocknen.

Wieder auspflanzen

Im nächsten Frühjahr kommt der Mangold, sobald es draußen wärmer wird, zurück ins Freiland. Meist ist es gegen Ende März oder Anfang April so weit. Leichte Bodenfröste schaden nicht. Im Laufe des Sommers werden die Pflanzen anfangen zu blühen und ihre Früchte mit den Samen bilden.

Saatguternte

Geerntet werden kann das Saatgut dann im August oder September.

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